NATURA 2000 - Gebiete
Als Natura 2000 wird ein europäisches länderübergreifendes Schutzgebietssystem bezeichnet. Es soll die Existenz ausgewählter, in der Europäischen Union vom Aussterben bedrohten Ökosystemen sowie Tier- und Pflanzenarten bewahren. Auf der Basis der sog. Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) werden Vogelschutzgebiete (OSOP) gebildet, die dem Schutz der im Anhang I. zur Richtlinie genannten Vögel dienen. Auf der Grundlage der Fauna- Flora-Habitat-Richtlinie (92/43/EWG) werden besondere Schutzgebiete festgelegt (SOOS).
In den entsprechenden Beiblättern zur Habitatrichtlinie werden die Arten der zum Schutz vorgesehenen Gebiete, Tiere und Pflanzen genannt (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie). Für die Niederschlesischen Wälder (westl. Teil) sind folgende Natura 2000-Schutzgebiete vorgeschlagen worden:
SOOS „Wildnis in den Niederschlesischen Wäldern” (12 227,39 ha)
Das Gebiet liegt im westlichen und nordwestlichen Teil der Niederschlesischen Wälder und umfasst u.a. Stawy Parowskie (Tiefenfurter Teiche), drei Naturschutzgebiete („Torfowisko bei Węgliniec” (Torfmoor bei Kohlfurt), „Wrzosiec bei Piaseczna (Penzig)” und „Żurawie Bagno” /Kranichsumpf/), das Tal von Czerna Wielka (Große Tschirne), Czerna Mała (Kleine Tschirne), Lubsza (Lubschau) und Las Żarski (Sorauer Wald). Bestimmt wurden hier 21 Schutzgebiete nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Besonders wertvoll sind feuchte Standorte mit prioritärem Charakter (Hochmoor, Sumpfwälder) und feuchte Erikawiesen mit Moor-Glockenheide. Es leben hier 16 Tierarten laut Anhang II. der Fauna-Habitat-Richtlinie, worunter u.a. Juchtenkäfer (Urwald-Relikt), Hirschkäfer, grüne Flussjungfer, große Moosjungfer, großer Feuerfalter, Flachlandunke, Flussotter, Biber und Wolf besonders hervorzuheben sind.
SOOS “Wrzosowiska ŚwiętoszowskoŁawszowskie” (Erika-Heiden) (10141,62 ha)
Das Schutzgebiet liegt in der Gemeinde Osiecznica und gehört zum Forstamt Świętoszów. Es setzt sich aus zwei Teilen zusammen, aus dem ausgedehnten Militärübungsgelände im Raum Świętoszów und aus dem durch das Kwisa-Tal davon getrennten, gegenwärtig ungenutzten Militärübungsgelände im Raum Ławszów. Auf diesem Gebiet wurden 9 Arten laut Anhang I. der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie bestimmt. Am häufigsten treten hier trockene Erika-Heiden, Binnenlanddünen mit Sandgräsern und Übergangsmoorgebiete auf. Zu den wertvollsten hier lebenden Tierarten gehören: Juchtenkäfer, Hirschkäfer, große Moosjungfer, grüne Flussjungfer, Sumpfschildkröte und Wölfe.
SOOS “Dolina Dolnej Kwisy” (5 972 ha)
Das Schutzgebiet umfasst das Kwisa-Tal von Nowogrodziec (Naumburg am Queis) bis zur Mündung der Kwisa im Bóbr (Bober). Der Fluss hat auf diesem Gebiet größtenteils seinen natürlichen Charakter behalten. Ausgesondert wurden hier 16 Naturhabitate laut Anhang I. der Habitat-Richtlinie. Sehr reichhaltig sind hier die Bestände der Wirbellosen, wie Juchtenkäfer, Hirschkäfer, grüne Flussjungfer, großer Eichenbock, großer Feuerfalter und schwarzblauer Moorbläuling. Entlang des gesamten Flusses leben Fischottern und Biber. Andere im Habitat vertretene Tierarten sind: Bachneunauge, Donaulachs, Westgroppe, Teichfledermaus, Mopsfledermaus und großes Mausohr.
OSOP “Niederschlesische Wälder” (172 093,39 ha)
Dieses Schutzgebiet ist eine Brutstätte für 32 Vogelarten laut Vogelschutzrichtlinie I. Besonders hervorhebenswert sind die zahlreichen Bestände des Seeadlers, des Kranichs, des Sperlingskauzes, des Raufußkauzes und Ziegenmelkers. Darüber hinaus nisten hier der Schwarzstorch, schwarzer Milan, roter Milan, Birk- und Auerhahn, Uhu, Tüpfelsumpfhuhn und Grünling. Naturschutzgebiete Die Naturschutzgebiete umfassen Gebiete, die in ihrem natürlichen Zustand erhalten geblieben sind oder wenigen Veränderungen unterlagen, Ökosysteme, Habitate, natürliche Standorte, Pflanzen-, Tier- und Pilz-Standorte sowie Gebilde und Bestandteile unbelebter Natur, die besonderen Wert hinsichtlich der Natur, Wissenschaft, Kultur oder der Landschaft aufweisen. Die Geschichte des Naturschutzes in den Niederschlesischen Wäldern geht auf die Dreißigerjahre des 20. Jh. zurück. Das älteste Naturreservat entstand in dieser Region 1937 bei Węgliniec. „Torfmoor bei Węgliniec” (1,35 ha) Das Reservat wurde bereits 1937 angelegt und ist später 1959 auf demselben Gebiet