Flora und Fauna
Die Niederschlesischen Wälder sind nicht besonders fruchtbar, daher kann man sie durchaus als das Königreich der Kiefer bezeichnen. In den hiesigen Kiefernwäldern stellen Laubbäume, wie Stieleichen, Birken, Buchen, schwarze Erlen und Espen nur eine geringe Beimischung dar. Vorherrschend sind auf diesem Gebiet Frisch- und Mischwälder, feuchte und trockene Wälder treten seltener auf. Eichen- und Buchenwälder wachsen nur in den fruchtbarsten Teilen der Niederschlesischen Wälder. Sumpfige und Erlenwälder sind nur gering vorhanden. Die ausgedehnten und monotonen Niederschlesischen Wälder sind scheinbar unattraktiv – trotzdem bergen sie zahlreiche unikale Pflanzen- und Tierarten. In der Umgebung von Węgliniec befinden sich die polenweit letzten Standorte der Sumpfkiefer, einer Reliktart aus der postglazialen Zeit. Überraschend ist der Reichtum – außerhalb Westpommerns – an atlantischen Pflanzen, wie Moor-Glockenheide, Pillenfarn, Schnabelried, mittlerer Sonnentau, vielstängelige Sumpfbinse, Stiel-Tännel, Königsfarn. Viele der genannten Pflanzen wachsen ausschließlich in Moorgebieten, die zu den hinsichtlich der dort vorkommenden Natur zu den wertvollsten Teilen der Niederschlesischen Wälder zählen. Die örtliche Flora ist durch seltene und artengeschützte Pflanzenarten, wie Seidelbast, Straußfarn, Rippenfarn, Zypressen- Flachbärlapp, Tannenbärlapp, gewöhnlicher Sumpf-Bärlapp, glänzende Seerose, mittlerer Sonnentau, langblättriger Sonnentau, Wald- Läusekraut, Bergwohlverleih, Siberian Iris, Fuchs’ Knabenkraut, Bärentraube, gewöhnlicher Farn, Tausendgüldenkraut u.v.a.m. vertreten. Die Niederschlesischen Wälder sind für den Pilz- und Beerenreichtum bekannt. Die Pilz- und Beerensammler wissen darüber bescheid und reisen hier alljährlich aus ganz Polen an. Aufmerksamkeit verdient jedoch nicht nur die Flora, sondern auch die Fauna der Niederschlesischen Wälder. Großer „Zuwendung“ der Jäger erfreuen sie sich wegen der großen Bestände an Hirschen, Rehen, Wildschweinen, Füchsen und Hasen. Die Niederschlesischen Wälder sind ein wichtiger Standort für Juchtenkäfer, Hirschkäfer, Flussotter, Kreuzotter, Schlingnatter, Schwarzstorch, Uhu, Sperlingskauz, Raufußkauz, Ziegenmelker, Wiedehopf und seltene Waldhühner in diesem Teil Polens: Birk- und Auerhahn. In den letzten Jahren sind regelmäßig Wölfe gesehen worden, vervielfacht haben sich ebenfalls die Biberbestände. Die Waldteiche und -sümpfe bieten Lebensraum für viele interessante Wasser- und Sumpfvogelarten, darunter für Kraniche, Rohrdommel, Singschwan, Schnepfe, europäische Waldschnepfe, Waldwasserläufer, Tüpfelsumpfhuhn, Grünling, Moorente, Gänsesäger, Schellente und Rohrschwirl. Erheblich sind auch die Bestände der Raubvögel: Seeadler, Wespenbussard, roter Milan, schwarzer Milan, Sperber, Habicht, Baumfalke und Rohrweihe. Für Angler ist es erfreulich, dass in den Flüssen, die die Niederschlesischen Wälder passieren Bachforellen, Meerforellen, Äschen und Donaulachse leben. Bis Ende des 19. Jh. gab es in der Kwisa bei Osiecznica und Kliczków die Flussperlmuschel, einheimische Großmusc hel, die Schmuckperlen bildet.